February 19, 2007

Der Sonne entgegen
von Helene Laube (San Francisco) und Olaf Preuss (Hamburg)
Nach jahrelangem Tiefschlaf haben auch die Amerikaner den Klimaschutz als Markt entdeckt. Mit viel Geld und Engagement stürzen sie sich auf die neue Herausforderung. Noch liegen sie hinter den Europäern zurück. Doch das könnte sich schon bald ändern.

Der Ort ist nicht besonders einladend. Die schäbigen Büros liegen in einem gesichtslosen Nutzbau in Palo Alto und sind nur äußerst spärlich möbliert. Doch hier liegt ein Stück Zukunft, denn hier basteln ein paar Tüftler an einer besseren Welt. In der kalifornischen Kleinstadt forscht das Startup-Unternehmen Nanosolar unermüdlich an Technologien für erneuerbare Energien. Es hat ein Verfahren entwickelt, das die Herstellung von Solarzellen zehnmal effizienter und die Gewinnung von Strom somit viel billiger macht.
Unternehmen wie die Swiss Re oder Investoren wie die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin hat die Firma damit so beeindruckt, dass sie im vergangenen Jahr eine Finanzspritze von 100 Mio. $ erhielt. Noch testen Vorstandschef Martin Roscheisen und seine Mitarbeiter fleißig, doch die Produktion der Solarzellen soll bereits in diesem Jahr starten. Die Kunden warten schon ungeduldig. "Unsere Produktion ist bis 2010 praktisch ausverkauft", sagt Roscheisen. Er will in Kalifornien künftig 200 Millionen Solarzellen mit einem Output von 430 Megawatt pro Jahr herstellen. Das würde die bestehende Kapazität in den USA fast verdreifachen.
http://www.ftd.de/forschung/163188.html